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Feministisch in die Zukunft

(2021-2022)

Feministisch in die Zukunft

Wie sehen feministische Zukunftsvisionen aus? Wie können gerade in schwierigen Zeiten neue Wege und Formen von feministischer Solidarität entdeckt werden? Wie können Brücken zu anderen Bewegungen wie beispielsweise der Klimabewegung geschlagen werden? Und was können wir aus der Vergangenheit mitnehmen und lernen?

Diese und viele weitere Fragen haben wir in der Bildungsreihe „Feministisch in die Zukunft“ in den Blick genommen. Es gab Diskussionsrunden, Workshops, Lesungen und weitere Formate, in denen wir uns den Aspekten einer feministischen Zukunft widmeten. Gemeinsam haben wir uns weitergebildet, ausgetauscht und eigene Ideen entwickelt und umgesetzt.

Veranstaltungen der Bildungsreihe

Auftakt der Bildungsreihe war unsere offene Frühlingslesebühne „In Zukunft…“, bei der Teilnehmde ihre Ideen für eine feministische Zukunft vortragen konnten.

Weiter ging es mit Expert*innen-Gesprächen im Rahmen der Paula Talks wie das über „Feministische und diskriminierungskritische Kulturproduktionen“, über „Mode und Geschlecht“, „Schöner leben mit Feminismus“ oder „Fuck the norms away“.

Sehr konkret haben wir uns mit der Klimakrise und dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt: Paula Panke hat einen Baum im Rahmen der Aktion „Gieß den Kiez“ adoptiert. Es gab  verschiedene Workshops zu Themen wie „Haushalt und Körperpflege“, „Kunst und Upcycling“ sowie „Samenkugeln für blühende Wiesen“. Vom NABU Berlin sind wir zum Thema Nachhaltigkeit als Ort für Gleichstellung in den Audiorundgang durch Pankow aufgenommen worden.

In der Zeit der Bildungsreihe haben wir in unseren Räumen vier Ausstellungen gezeigt, die zum Teil von Workshops begleitet wurden. Die Ausstellung „Grenzwerte im Quadrat“ beschäftigte sich mit einem weiblichen Blick auf die Stadt, die Ausstellung „Styleneid“ zeigte eine Rubrik aus dem Missy Magazine zu Mode und Geschlecht, die Ausstellung „Catcalling“ verschiedener Initiativen machte sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum aufmerksam und die Ausstellung „Herzen öffnen“ widmete sich der Lebensfreude und näherte sich spielerisch-kreativ dem Thema weiblicher Gesundheit.

Wichtig war uns auch das Thema weibliche Gesundheit, insbesondere das Recht auf Abtreibung und die Abschaffung des §218. Dafür organisierten wir einen Besuch der Ausstellung „Maria und der Paragraph“ anlässlich des 150jährigen Existierens dieses Gesetzes aus der Kaiserzeit (!) und beteiligten uns an der Petition zur Abschaffung von §218. Wir finden, über das Thema Wechseljahre wird noch viel zu wenig gesprochen. Die Lesung mit Miriam Stein aus ihrem Buch „Die gereizte Frau“ soll dafür als Anfang stehen.

 

Warum feministisch in die Zukunft?

Wir sind der Meinung, dass der Weg in die Zukunft feministisch sein muss. Denn ganz gleich ob die Klimakrise, Frauen- und LGBTIQ*-Feindlichkeit, rechtsradikale Strömungen, Rassismus oder andere Formen struktureller Diskriminierung: Immer steckt auch ein patriarchalisch-hierarchischer Machtanspruch dahinter. Genau diese Machtansprüche und die mit ihnen einhergehenden Ausbeutungs- und Unterdrückungsformen gilt es sichtbar zu machen und zu bekämpfen, um unsere Zukunftsvision einer gerechten und lebenswerten Welt für alle Realität werden zu lassen.

Für uns ist klar: Eine feministische Zukunft ist divers, intersektional und anti-rassistisch, muss generationenübergreifend und interkulturell gedacht werden. Ohne das Einbeziehen verschiedener Erfahrungen und Identitäten kann sie nicht funktionieren. Gerade im Austausch mit Menschen unterschiedlicher Generationen, Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen entstehen neue Ideen und können Kämpfe verbunden werden. Das stärkt nicht nur die Solidarität, sondern bündelt und vereint auch Kräfte und Ressourcen im Kampf für eine gerechtere Zukunft.

In der Vergangenheit wurden schon viele wichtige Errungenschaften auf dem Weg zu einer Gleichstellung aller Menschen erzielt. Darum wollen wir in unserer neuen Bildungsreihe nicht nur in die Zukunft schauen, sondern auch die Vergangenheit und die Gegenwart miteinbeziehen und von unseren Vordenker*innen und Wegbereiter*innen lernen.

Feministisch in die Zukunft zu blicken bedeutet auch, einen tiefgreifenden, sozial-ökologischen Wandel anzustreben und die Klimakrise als soziale Krise und Teil des patriarchalen Systems zu betrachten. In unserer Bildungsreihe möchten wir daher auch ein besonderes Augenmerk auf die Verknüpfung von Feminismus und Klimagerechtigkeit werfen.

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