Es istein Schriftzug in blau mit Gelbem Hintergrundzu sehen. Dort steht: Queerfeministischer Wortschatz

Queerfeministischer Wortschatz. Bild: Paula Panke

Queerfeministischer Wortschatz: Victim Blaming

Victim Blaming bedeutet, dass im Falle einer Straftat die betroffene Person für das Geschehene verantwortlich gemacht wird. Statt den Täter verantwortlich zu machen, wird behauptet, das Opfer habe die Tat durch sein Verhalten selbst verursacht. Man spricht dabei auch von einer Täter-Opfer-Umkehr.

Victim Blaming kann auf viele Arten auftreten. Oft heißt es, das Opfer habe „es provoziert“ oder sich „unangemessen verhalten“. Manchmal wird gesagt, das Verhalten des Täters sei nur eine Reaktion gewesen. Dabei wird dem Opfer eine Mitschuld gegeben, obwohl die Verantwortung allein beim Täter liegt.

Diese Haltung ist sehr problematisch. Sie verstärkt das Leid der betroffenen Person, da diese sich zusätzlich schuldig fühlt. Gleichzeitig entlastet Victim Blaming den Täter, weil seine Verantwortung nicht ernst genommen wird. Victim Blaming verstärkt Vorurteile und führt dazu, dass bestimmte Gruppen besonders oft stigmatisiert werden.

Ein Beispiel:Nach einem sexuellen Übergriff wird die betroffene Person gefragt, was sie getragen habe – als ob Kleidung ein Verbrechen rechtfertigen würde. So wird das Problem verdreht: Statt über die Tat zu sprechen, wird dem Opfer die Schuld gegeben.

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